Anfang 2024 wurde haben wir einen Website Relaunch durchgeführt. Dabei haben wir uns dazu entschlossen, nicht alle alten Beiträge zu übernehmen. Eine ganze Reihe von Aktivitäten und Veranstaltungen seit 2021 haben wir deshalb in einem Überblick aufgelistet.
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männer.bw bei der Präsentation der Studie »Gewalt gegen Männer in Partnerschaften – von der Scham zur Hilfe«
Die Erforschung der Gewaltvorkommnisse, die Männern widerfährt, ist auch nach fast fünfzig Jahren geschlechtsspezifischer Gewaltforschung immer noch nur rudimentär entwickelt und stößt in Forschungseinrichtungen auf wenig Interesse. Diese Zurückhaltung – im Gegensatz zu den zahlreichen quantitativen und qualitativen (auch explorativen) Untersuchungen der Gewaltvorkommnisse gegen Frauen im deutschen und europäischen Raum und der erlangten hohen öffentlichen Aufmerksamkeit – wäre eine eigene Untersuchung wert.
Umso erfreulicher ist die von der größten Opferhilfeorganisation „Weißer Ring“ angeregte und finanzierte quantitative Studie »Gewalt gegen Männer in Partnerschaften – von der Scham zur Hilfe. Eine empirische Untersuchung zur Situation in Deutschland.« Am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) wurden jetzt die Ergebnisse vorgestellt. Die repräsentative Stichprobe umfasste 12.000 Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren. Den Angaben der Forschenden zufolge nahmen 10 % (1.209) auswertbar teil, die nach Opfererfahrungen und Täterschaft befragt werden konnten. Zudem flossen die Erkenntnisse aus vertiefenden qualitativen Interviews mit 16 Betroffenen in das Gesamtergebnis ein.
54 % der befragten Männer haben bereits Gewalt in einer Partnerschaft erlebt. Das betrifft psychische Gewalt bei 39,8 %, Kontrollverhalten bei 38,6 %, körperliche Gewalt bei 29,8 %, digitale Gewalt bei 6,5 % und sexualisierte Gewalt bei 5,4 % der Befragten. Zwei Drittel der Befragten leiden unter Folgen der partnerschaftlichen Gewalt, vor allem psychisch bei 66 %, aber auch körperlich bei 12 % der betroffenen Männer. Die Komplexität von Partnerschaftsgewalt zeigt sich daran, dass die größte Gruppe der Befragten (75 %) zugleich Opfer ist, aber auch Tatanteile hat, so dass oft keine klare Täter-Opfer-Konstellation auszumachen ist. Nur ein mit 7,9 % sehr kleiner Teil der Befragten nahm Kontakt zur Polizei oder zu anderen Anlauf- und Beratungsstellen auf. Mit diesem Befund fordert der Forschungsbericht einen anderen Umgang mit Partnerschaftsgewalt und formuliert acht Handlungsempfehlungen (S. 203f).
- Das Angebot an Beratungsstellen, die spezialisierte Angebote für gewaltbetroffene Männer vorhalten, sollte deutlich ausgebaut werden.
- Im Beratungskontext sollte die Komplexität von Partnerschaftsgewalt berücksichtigt werden: Viele Betroffene haben selbst schon einmal Gewalthandlungen begangen und viele dysfunktionale Beziehungen sind von einer wechselseitigen Gewaltdynamik gekennzeichnet.
- Männer benötigen eine proaktive Ansprache, um die Beratungsquote zu erhöhen. Aufgrund der stigmatisierenden Wirkung des Gewaltopfer-Begriffs und wegen der sehr unterschiedlichen Auffassungen von Gewalt könnte erprobt werden, ob ein Verzicht auf den Gewaltbegriff die Ansprache verbessert. Eine solche Ansprache könnte auch verwendet werden, um Männer bereits vor dem eigentlichen Gewaltausbruch für eine Beratung zu motivieren, was im Sinne einer Prävention sehr wünschenswert wäre.
- Auch für Männer braucht es mehr Orte, an denen sie bei Bedarf spontan Unterkunft finden, gegebenenfalls auch mit Kindern (Männerhäuser).
- Polizeibeamte sollten für unterschiedliche Täter-Opfer-Konstellationen bei häuslicher Gewalt noch stärker sensibilisiert werden.
- Partnerschaftsgewalt in all seinen Facetten sollte Gegenstand einer Sensibilisierungskampagne sein, die auch die Betroffenheit von Männern thematisiert, Betroffene auf Hilfe- und Beratungsmöglichkeiten hinweist und die Rolle und Aufgaben der einzelnen Akteur*innen (Beratungsstellen, Polizei, Gerichte) erklärt.
- Gerade in pädagogischen Einrichtungen braucht es schon früh einen kritischen Umgang mit männlichen und weiblichen Stereotypen. Jungen sollten ebenso wie Mädchen ermutigt werden, sich von gesellschaftlichen Vorstellungen zu emanzipieren; Gefühle zu zeigen und zu verbalisieren darf nicht als unmännlich gelten.
- Beim Kampf gegen Partnerschaftsgewalt dürfen nicht beide Geschlechter gegeneinander ausgespielt werden. Das bedeutet, dass auch die Gewalt von Männern gegenüber Frauen weiterhin angemessen problematisiert und mit Maßnahmen angegangen werden muss.
Die Perspektive auf die Erforschung der Partnerschaftsgewalt ist ein erster Schritt, um zukünftig die Gesamtheit der gegen Männer gerichteten Gewaltvorkommnisse besser in den Blick nehmen zu können. Die Erforschung der über Partnerschaftsgewalt hinausreichenden öffentlichen und kulturellen Gewalt steht an. Sie könnte ein zentraler Ansatzpunkt für den grundlegenden Schutz von Männern vor der Missachtung ihrer Verletzlichkeit sein.
Hans-Joachim Lenz
Info zum Forschungsprojekt
Pressemitteilung mit den wichtigsten Ergebnissen
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Arbeitspapier Lebensbalance
Lebensentwürfe von Männern folgen im 21. Jahrhundert häufig nicht mehr einem traditionellen Schema. Viele Lebensbereiche wollen unter einen Hut gebracht werden: Erwerbsleben, Haushalt, Partnerschaft, Vaterschaft, Freundschaften, bürgerschaftliches Engagement, Hobbies.
Da ist Lebenskunst gefragt: immer wieder bewusste Entscheidungen, welchem Lebensbereich wieviel Raum gewidmet wird. Allerdings gibt es da auch Sachzwänge: Wie hoch ist der Verdienst? Wieviel Erwerbsarbeit ist notwendig, um den eigenen und ggf. den Lebensunterhalt von anderen zu sichern? Wieviel Care-Arbeit brauchen die Kinder oder pflegebedürftige Eltern? Sind da noch andere Unterhaltsverpflichtungen? Und welche Ressourcen stehen dafür zur Verfügung?
Die Vielfalt von Ansprüchen und Ambitionen kann zum Burn-out führen, wenn diese nicht immer wieder klug sortiert und priorisiert werden. Ein Zugang zur eigenen Gefühlswelt und zu den eigenen Kraftquellen ist dafür auf Dauer unerlässlich. Manche Dysbalance ist hausgemacht – aber viele Lebenssituationen lassen sich nicht ganz so einfach ins Gleichgewicht bringen.
Für eine gute Lebensbalance gibt es keine einfachen Rezepte. Zumal das, was man plant und beabsichtigt, durch unvorhersehbare Ereignisse, durch Zu-, Glücks- oder Unglücksfälle, ergänzt und verändert wird. Jedenfalls ist es gut, wenn das Thema Lebensbalance unter Männern im Gespräch ist. Und es ist ein wichtiges Thema im betrieblichen und öffentlichen Gesundheitswesen. Auch die Gesundheits- und Sozialpolitik muss sich Vereinbarkeitsthemen aus einer Perspektive von Männern und Vätern annehmen. Neben dem, was Männert und Väter selbst tun können, erhöht das die Chancen darauf, dass der Gender Care Gap, der ungleiche Zeitaufwand für unbezahlte Sorgetätigkeiten, oder auch die ungleiche Lebenserwartung von Frauen und Männern, der „Life Expectancy Gender Gap“, verringert werden.
Tilman Kugler, männer.bw – November 2022
Forum Männer und Väter in Baden-Württemberg gegründet
Gleichstellung, Gesundheit, Gewalt, Bildung, Migration und Integration, Vielfalt, Beruf und Lebensbalance, Alter und nicht zuletzt Vaterschaft: All dies sind Themen, die das neu gegründete Forum Männer und Väter in Baden-Württemberg beschäftigen werden. Gegründet am 24. Juni 2021 bei einer Online-Veranstaltung wird das Forum ein Dachverband für das Land Baden-Württemberg sein, das sich als Fürsprecher für die Interessen von Männern und Vätern einsetzt.
Die zwölf Gründungsmitglieder vertreten landesweit aktive Organisationen, Vereine und Verbände etwa aus dem Bereich der Bildung (vhs-Verband B-W), der Gesundheit (Kompetenzzentrum Jungen- und Männergesundheit) der Väterorganisationen, der (kirchlichen) Männerarbeit und der kirchlichen Akademien. Auch der kommunale Bereich ist mit dabei.
Unterstützung erhielt die Gründung mit der Anwesenheit der sozialpolitischen Sprecher:innen der Landtagsfraktionen von Grünen, CDU, SPD und FDP (Petra Krebs MdL, Stefan Teufel MdL, Andreas Kenner MdL, Niko Reith MdL) und durch die Beteiligung des Sozialministeriums.
Klaus Schwerma, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesforums Männer, Interessenverband für Jungen, Männer und Väter in Deutschland, gab ein Grußwort und einen Impuls zu einer gleichstellungsorientierten Männerpolitik. Als Landesverband wird das Forum Männer und Väter in Baden-Württemberg schnellstmöglich Mitglied im Bundesforum Männer werden. Dabei teilt und verpflichtet sich die LAG auf die „Politische Plattform“ des Bundesforums Männer: https://bundesforum-maenner.de/ueber-uns/plattform/
Das Forum sieht sich als Kooperationspartner in Ergänzung zu bereits bestehenden Dachverbänden in Baden-Württemberg wie der LAG Jungenarbeit, dem Landesfrauenrat oder dem Landesseniorenrat und hat hier im Vorfeld der Gründung schon das Gespräch aufgenommen.
Der Koalitionsvertrag der Landesregierung aus diesem Jahr beinhaltet das Vorhaben einer ressortübergreifenden Strategie für die Gesundheitsförderung und einer ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie. Die Mitarbeit und Beratung bei der Erarbeitung dieser Strategien wird deshalb ein erstes Anliegen des Forums sein.
In der Rechtsform eines nicht eingetragenen Vereins ist es das Ziel des Forums, eine „schlanke“ Organisation zu bleiben, die flexibel und sachorientiert arbeiten kann. Weitere Organisationen und Personen, die zum Thema „Männer, Väter und Großväter“ im Forum mitarbeiten möchten, sind herzlich willkommen.
Kontakt zum Forum Männer und Väter in Baden-Württemberg:
Dr. Thomas König (Akademie DRS), Dr. Michael Lesky (vhs-Verband B-W), Dietmar Lipkow (LEF), Gunter Neubauer (komm b-w)
Online-Veranstaltungsreihe: Väterbilder und Vater sein
In einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe ist individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Bedingungen für gelingende Vaterbeziehungen nachgeforscht worden.
Von Thomas König, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Mit Einblicken in die Väterforschung startete die Online-Reihe VÄTER-BW im Januar und Februar dieses Jahr. Das Interesse der Teilnehmenden war groß, bis zu 80 Männer und Frauen nahmen an den drei Abenden teil. Für die Veranstaltungsreihe hatten sich gleich mehrere Akteure auf dem Feld der Männerarbeit zusammengefunden: Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft der Familien-Bildungsstätten in Württemberg, der Fachbereich Männer der Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Volkhochschulverband Baden-Württemberg, das Kompetenzzentrum Jungen- und Männergesundheit Baden-Württemberg und die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
„Väterbilder und Vatersein in Geschichte und Gegenwart“ – Zur Einführung in die Reihe gibt Prof. Dr. Andreas Eickhorst Einblicke in die Väterforschung und zeigt auf, wie sich das Bild von Vätern in der Gesellschaft gewandelt hat und weiter verändert. Eickhorst lehrt psychologische Grundlagen Sozialer Arbeit an der Hochschule Hannover, mit den Arbeitsschwerpunkten Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie, Systemische Familienpsychologie, Frühe Hilfen und Väterforschung. Im Interview antwortete er auf die Fragen von Thomas König.
Herr Prof. Eickhorst, wie reagieren Männer auf die Geburt eines Kindes und wie kommen Sie mit der Situation zurecht, nun Vater zu sein?
Natürlich ist es individuell sehr unterschiedlich, mit welchen Emotionen etc. Männer auf die Geburt ihres Kindes reagieren. Allerdings ist die Situation an sich, der Übergang zur Elternschaft mit allen seinen unterschiedlichen Facetten, für sie nicht weniger bedeutsam als für Frauen. Alles, was hier von Psychologen üblicherweise diskutiert wird, etwa dass dies eine Phase großen Umbruchs sei (manche sprechen von „normativer Krise“), die bewältigt werden müsse und dass diese Bewältigung leichter oder auch weniger leicht gelingen kann, gilt auch für Männer. Im besten Falle bekommen auch die Männer hier genügend Unterstützung für sich und ihre Familie, so dass sie diese Herausforderung gut annehmen können. Die Gefahr einer Krisenreaktion, z.B. eines „Babyblues‘“ oder einer depressiven Symptomatik nach der Geburt, besteht aber auch für sie.
Können Väter ebenso für Ihr Kind sorgen wie Mütter dies können?
Ja, biologisch gesehen haben Väter prinzipiell die gleichen Kompetenzen, was den Umgang mit Kindern jeglichen Alters betrifft. Dies umfasst also Spielen und emotionale Bindung genauso wie pflegen, füttern, trösten und sonstige Formen von Kontakt. Sie bringen die Kinder natürlich nicht selber zur Welt und können auch nicht mit der Brust stillen – das sind aber auch schon die einzigen Einschränkungen. Wichtig ist, dass wir hier von Kompetenzen sprechen, nicht von Performanz. Wenn Väter und Mütter also in konkreten Fällen sich unterschiedlich verhalten, so sind dies individuelle bzw. familiäre Entscheidungen (die nicht immer rational gewählt sein bzw. als freiwillig empfunden werden müssen).
Wie haben sich Väterbilder im Laufe der Zeit gewandelt?
Es gibt aus dem Lauf der Jahrhunderte und aus vielen Kulturen viele Bilder von Väterrollen (Erzieher, Ernährer, Rollenvorbild, Pater familias, moralisches Oberhaupt, …), die auch heute und in unserer Gesellschaft, wo höchstens Anteile von ihnen noch weiterleben, in der einen oder anderen Weise in die Diskurse eingebracht werden: von der Wissenschaft, der Politik, den Medien oder auch Vätern und Müttern selbst. Hilfreich, um dem individuellen Vater gerecht zu werden, ist das in der Regel nicht, aber es hilft Familien natürlich, sich mit aktuellen Herausforderungen und Widersprüchen in den Elternrollen auseinanderzusetzen.
Neue Väter braucht das Land? Wie (können) Väter auf ihre Kinder wirken?
Der Typus des „neuen Vaters“ (gemeint ist ein aktiver, kindzentrierter, Emotionen zeigender sowie Gleichberechtigung lebender Vater) wird dabei viel diskutiert und lässt sich zumindest in Anteilen immer mehr auch finden. Gleichwohl dies zu vielen positiven Aspekten bei Kindern wie Eltern führt, ist bei den Männern auch eine Orientierung auf das Arbeitsleben (oder besser: der Wunsch, keinen Misserfolg im Beruf zu haben) weiterhin vorhanden. Dies führt zu einer Vereinbarkeitsproblematik auch bei Männern und geht nicht zuletzt auch zulasten einer väterlichen Selbstfürsorge.
Was braucht es, damit sich guten Bindungen zwischen Väter und Kindern entwickeln können?
Es braucht die Bereitschaft und emotionale Offenheit des Vaters, eine Nicht-Verhinderung durch das Umfeld sowie ein gewisses Quantum an Zeit, damit der Vater diese für z.B. feinfühliges Interaktionsverhalten mit seinem Kind nutzen kann. Die Qualität ist hier zwar wichtiger als die Quantität, allerdings sollte das Kind den Vater auch als relevante und verlässliche Person für sich wahrnehmen können, wozu eine gewisse Regelmäßigkeit der Interaktion unvermeidlich ist.
Wo ist ein guter Platz für Väter in Familien und wie gelingt Partnerschaft mit Kind?
Plätze und Rollen in der Familie sowie Modelle von Partnerschaft mit dem Kind sind viele denkbar (ich würde bei letzterer eher von „gelebter Väterlichkeit“ sprechen oder „väterlicher Beziehungsgestaltung“), insbesondere in der heutigen Zeit mit ihren zahlreich vorhandenen Familienmodellen. Einen besonders guten oder besten Platz gibt es hier nicht – wichtiger sind die vorhandenen Möglichkeiten, sich als Bindungsfigur aktiv einbringen zu können und weder durch sich selbst noch von anderen Personen als Vater marginalisiert zu werden.
Was wäre die wichtigste Eigenschaft, die ein Vater haben sollte?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Aus meiner Sicht können das keine spezifisch „väterlichen“ oder „männlichen“ Eigenschaften, sondern schlicht menschliche Charaktereigenschaften sein, die aus Menschen gute Eltern (unabhängig vom Geschlecht) machen. So etwas wie generelles Wohlwollen und Wertschätzung gehört für mich ganz sicher dazu.
Im weiteren Verlauf der online-Reihe VÄTER-BW ging es an den zwei weiteren Abenden um Fragen, wie sich Beruf und Familie für Väter vereinbaren lassen und welche gesundheitlichen Aspekte mit dem Vatersein verbunden sind. Karsten Kassner, Soziologe und Fachreferent beim Bundesforum Männer in Berlin, beschrieb Erfahrungen und Positionen hinsichtlich „Väter in Verantwortung“. Welche Veränderungen die Pandemiesituation für Väter und Familien mit sich brachte, zog sich als Thema durch alle drei Abende.
Prof. Dr. Johanna Possinger von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg gab am dritten Abend ihren Impuls zur gleichstellungsorientierten Väterpolitik in Baden-Württemberg. Sie beschäftigt sich mit Frauen- und Geschlechterfragen in der Sozialen Arbeit und im Vorfeld der Landtagswahl stellte sich die Frage, welche Rahmenbedingungen der vielfache Wunsch nach aktiver Vaterschaft braucht? Wie schlägt sich auch Politik für Väter in den Programmen zur Landtagswahl nieder und wie ist die Familien-, Gesundheits- und Gleichstellungspolitik im Land hinsichtlich Maßnahmen und Praxis aufgestellt? Nach Possingers Input folgte ein „väterpolitischer“ Austausch mit PolitikerInnen aus den Fraktionen im Landtag, die teilweise selbst mitwirken konnten oder auch eine Stellungnahme zu den Fragen abgegeben hatten.
Das Thema „Väter in Baden-Württemberg“ wird von den Veranstaltern auch nach Abschluss der Reihe weiter verfolgt werden. Das Interesse von Ministerien und LandespolitikerInnen konnte geweckt werden und weitere Gespräche zum Thema sind geplant.