Positionspapier „Gewalt gegen Männer: Betroffenheiten anerkennen – Hilfesysteme ausbauen“

Gewalterfahrungen von Männern: hinsehen, handeln, unterstützen!

Gewalt betrifft Menschen aller Geschlechter – dennoch wird männliche Gewaltbetroffenheit oft übersehen. Männer erleben Gewalt in vielen Lebensbereichen: im öffentlichen Raum, im häuslichen Umfeld, am Arbeitsplatz, in Institutionen oder während Krieg und Flucht. Sie sind von physischen, psychischen, sexualisierten oder strukturellen Gewaltformen betroffen – häufig mit schweren gesundheitlichen und sozialen Folgen.

Im Jahr 2024 waren knapp 59 % aller registrierten Gewaltopfer männlich. Fast ein Drittel der von häuslicher Gewalt betroffenen Personen sind Männer. Trotzdem gelten Männer meist als Täter – nicht als Betroffene. Hilfsangebote für sie sind immer noch unzureichend.

Schutzplätze sind rar, spezialisierte Beratungsstellen fehlen in vielen Regionen. In ganz Baden-Württemberg gibt es aktuell nur zwei Schutzwohnungen mit insgesamt drei Plätzen. Hinzu kommen gesellschaftliche Hürden wie Scham oder Rollenbilder, die Männern den Zugang zu Hilfe erschweren.

männer.bw setzt sich dafür ein, diese Lücken zu schließen: durch den Ausbau von Schutz- und Beratungsangeboten, wirkungsvolle Präventionsarbeit, eine verbesserte regionale Versorgung und ein inklusives Hilfesystem, das allen Betroffenen gerecht wird.

Unser Ziel ist klar: Jeder Mensch – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Lebenssituation – hat ein Recht auf ein gewaltfreies, sicheres und selbstbestimmtes Leben. Dafür machen wir uns stark.

Unser neues Positionspapier zum Hilfebedarf gewaltbetroffener Männer benennt zentrale Forderungen und Handlungsbedarfe und formuliert dazu konkrete Empfehlungen.