Bierdeckel-Aktion: Wann ist ein Mann ein Mann?

Bierdeckel-Aktion hinterfragt traditionelles männliches Rollenbild in Stuttgarter Kneipen

Anlässlich der Diversity-Woche der Landeshauptstadt Stuttgart rund um den 27. Mai hat sich die Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt Stuttgart eine besondere Aktion einfallen lassen: Mehr als 15.000 Bierdeckel liegen zur Zeit in zahlreichen Stuttgarter Kneipen aus, um Stereotype des traditionellen männlichen Rollenbildes zu hinterfragen. Mit unterschiedlichen Klischees wie „Männer zeigen keine Schwäche“ oder „Für Männer gehören Raufereien dazu“ will die Abteilung für Chancengleichheit Männer zum Nachdenken über ihr eigenes Männerbild anregen. Kooperationspartner wie der VfB und die Dehoga Stuttgart unterstützen die Ausbringung der Bierdeckel in Stuttgarter Kneipen.

Hintergrund der Sensibilisierungskampagne ist, dass es in Deutschland bis heute strukturelle Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt: Männer leben in der Regel kürzer und riskanter als Frauen, zeigen ein höheres Suchtverhalten, begehen deutlich mehr Straftaten und auch öfter Suizid. Männer werden zugleich häufiger Opfer von Straftaten und Gewalt. Dagegen arbeiten Männer im Vergleich zu Frauen deutlich seltener in Teilzeit und engagieren sich weniger in der Care-Arbeit. Ursache für diese Unterschiede ist oftmals ein starres Rollenverständnis vom Mann als „Alleinentscheider“.

Die Gleichstellungspolitik der Landeshautstadt unterstützt mithilfe der Sensibilisierungskampagne die vielfältigen Lebensentwürfe von Männern, damit eine chancengerechtere Gesellschaft möglich wird.